Seiteninhalte
- 1 Was genau ist eine Baufinanzierung? (Definition)
- 2 Tilgung und Zinsen richtig kalkulieren
- 3 Kalkulation der Erwerbsnebenkosten
- 4 Nutzen Sie nicht ihre kompletten Rücklagen!
- 5 Zuerst die Finanzierung, dann der Kaufvertrag
- 6 Finanzierung der Immobilie durch 2 Personen
- 7 Vergleichen Sie mehrere Kreditangebote
- 8 Prüfen Sie die Möglichkeit einer Förderung
Was genau ist eine Baufinanzierung? (Definition)
Eine Baufinanzierung ist eine spezialisierte Form der Finanzierung, die es Einzelpersonen ermöglicht, den Kauf oder Bau einer Immobilie wie eines Hauses oder einer Wohnung zu realisieren. Diese Finanzierung wird üblicherweise von Banken oder anderen Finanzinstituten bereitgestellt. Sie ermöglicht es den Kreditnehmern, den Gesamtpreis der Immobilie oder die Baukosten über einen bestimmten Zeitraum zu verteilen und in Raten zurückzuzahlen.
Für Personen, die eine Baufinanzierung in Betracht ziehen, ist es wichtig, die verschiedenen Arten von Krediten und Finanzierungsoptionen zu verstehen, die verfügbar sind. Dies umfasst Zinssätze, Tilgungsmodalitäten, Laufzeiten und andere relevante Bedingungen. Eine gründliche Recherche und Beratung durch Fachleute wie Finanzberater oder Immobilienmakler kann helfen, die beste Finanzierungslösung entsprechend den individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten zu finden.
Zusätzlich zur eigentlichen Finanzierung sind auch Faktoren wie Eigenkapital, Kreditwürdigkeit und die Höhe des Eigenanteils von Bedeutung. Ein solides Verständnis dieser Aspekte kann dabei helfen, die Gesamtkosten der Finanzierung zu minimieren und die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen.
Tilgung und Zinsen richtig kalkulieren
In der Finanzbranche gilt die Faustregel wie folgt: Addiere den Nominalzins zum Mindestwert von 1,5 % für die anfängliche Tilgung und teile das Ergebnis durch 12 Monate. Diese Formel gibt dir eine grobe Schätzung der monatlichen Belastung für Zinsen und Tilgung.
Hier ist ein Beispiel: Angenommen, der Nominalzins beträgt 3 % und die anfängliche Tilgung liegt bei 1,5 %. Die Gesamtbelastung beträgt also 4,5 %. Wenn die Darlehenssumme 100.000 Euro beträgt, ergibt sich eine Belastung von 4.500 Euro pro Jahr. Teile dies durch 12 Monate, um die monatliche Belastung zu erhalten. In diesem Fall wären das 375 Euro pro Monat für Zinsen und Tilgung.
Um es klarer auszudrücken:
Nominalzins | Tilgung | Gesamtbelastung | Darlehenssumme | Monatliche Belastung |
---|---|---|---|---|
3% | 1,5% | 4,5% | 100.000€ | 375€ |
Während einer Phase mit niedrigen Zinsen empfehlen Fachleute oft eine höhere anfängliche Tilgung, um die Schulden schneller abzubauen und Zinskosten zu senken.
Kalkulation der Erwerbsnebenkosten
Die Erwerbsnebenkosten umfassen die Grunderwerbsteuer, Notargebühren und die Maklercourtage. Es ist wichtig, sich über die Kosten im Klaren zu sein, da sie einen erheblichen Anteil am Gesamtpreis der Immobilie ausmachen können. Hier ist eine Übersicht über die einzelnen Kostenkomponenten und wie sie berechnet werden:
Grunderwerbsteuer: Die Höhe der Grunderwerbsteuer variiert je nach Bundesland. Sie wird auf den Kaufpreis der Immobilie erhoben. Hier sind die aktuellen Sätze in einigen Bundesländern:
Hier ist die überarbeitete Tabelle mit den Grunderwerbsteuersätzen in allen deutschen Bundesländern:
Bundesland | Grunderwerbsteuersatz (%) | Bundesland | Grunderwerbsteuersatz (%) |
---|---|---|---|
Baden-Württemberg | 5,0 | Niedersachsen | 5,0 |
Bayern | 3,5 | Nordrhein-Westfalen | 6,5 |
Berlin | 6,0 | Rheinland-Pfalz | 5,0 |
Brandenburg | 6,5 | Saarland | 6,5 |
Bremen | 5,0 | Sachsen | 3,5 |
Hamburg | 4,5 | Sachsen-Anhalt | 5,0 |
Hessen | 6,0 | Schleswig-Holstein | 6,5 |
Mecklenburg–Vorpommern | 6,0 | Thüringen | 6,5 |
Bitte beachten Sie, dass die Grunderwerbsteuersätze je nach Bundesland unterschiedlich sind und sich ändern können. Es wird empfohlen, sich vor dem Kauf einer Immobilie über die aktuellen Steuersätze zu informieren.
Notargebühren: Die Notargebühren sind gesetzlich festgelegt und nicht verhandelbar. Sie richten sich nach der Höhe des Kaufpreises und sind in der Gebührenordnung der Notare geregelt.
-> (Zur Gebührenordnung)
Maklercourtage: Die Maklercourtage wird von Immobilienmaklern berechnet und variiert je nach Bundesland. In einigen Bundesländern sind die Maklergebühren gesetzlich festgelegt, während sie in anderen Bundesländern verhandelbar sind.
Bis vor einigen Jahren wurde allgemein angenommen, dass die Erwerbsnebenkosten etwa 10 % des Kaufpreises betragen. Aufgrund steigender Kosten empfehlen Experten heute, mit einem höheren Prozentsatz zu kalkulieren. Eine realistische Schätzung liegt zwischen 12 % und 15 % des Kaufpreises.
Um dies besser zu veranschaulichen, hier eine Beispielrechnung für eine Immobilie mit einem Kaufpreis von 200.000 Euro:
Kostenkomponente | Betrag (in Euro) |
---|---|
Grunderwerbsteuer | 6.000 – 13.000 |
Notargebühren | 1.000 – 2.000 |
Maklercourtage | 2.400 – 7.200 |
Gesamt | 9.400 – 22.200 |
Nutzen Sie nicht ihre kompletten Rücklagen!
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass der Erwerb einer Immobilie oder der Bau eines Hauses oft mit unerwarteten Kosten verbunden ist, die vorab schwer abzuschätzen sind. Diese Zusatzkosten können beispielsweise unerwartete Reparaturen, Renovierungen oder Änderungen im Bauplan umfassen. Aus diesem Grund raten wir dazu, nicht alle liquiden finanziellen Mittel als Eigenkapital in die Finanzierung einzubringen. Selbst wenn dadurch ein niedrigerer Nominalzins für das Darlehen erzielt werden kann, ist es wichtig, ein finanzielles Polster für unvorhergesehene Ausgaben zu behalten. Somit sind Sie besser vor finanziellen Engpässen geschützt und können unerwartete Herausforderungen während des Immobilienprojekts besser bewältigen.
Zuerst die Finanzierung, dann der Kaufvertrag
Bevor Sie sich dazu entschließen, den Kaufvertrag für Ihre Traumimmobilie zu unterzeichnen, ist es von entscheidender Bedeutung, zuerst Ihre Baufinanzierung sicherzustellen. Ohne die Zusage eines Darlehens von Ihrer Bank wird es Ihnen nicht möglich sein, den Kauf des Hauses zu finanzieren. Dies ist ein wesentlicher Schritt, um sicherzustellen, dass Ihre finanziellen Mittel ausreichend sind und Sie in der Lage sind, die monatlichen Ratenzahlungen zu leisten.
Idealerweise sollten Sie sofort nach Abschluss Ihrer Finanzierungsgespräche mit der Bank einen Termin beim Notar vereinbaren, um den Kaufvertrag zu unterzeichnen. Es ist ratsam, dies innerhalb von zwei Wochen nach Abschluss der Finanzierung zu tun. Durch eine zügige Unterzeichnung des Kaufvertrags können Sie sicherstellen, dass der Prozess reibungslos verläuft und Ihr Traumhaus nicht an einen anderen Käufer vergeben wird.
Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, die Sie beachten sollten, ist die zweiwöchige Widerrufsfrist für den Darlehensvertrag. Sollte der Kaufvertrag wider Erwarten nicht zustande kommen oder Sie aus anderen Gründen von Ihrem Kauf zurücktreten wollen, haben Sie während dieser Zeit die Möglichkeit, ohne Probleme vom Darlehensvertrag zurückzutreten.
Es ist jedoch ratsam, sich vorher gut zu informieren und alle Bedingungen des Darlehensvertrags sorgfältig zu prüfen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Darüber hinaus sollten Sie auch die spezifischen Regelungen und Fristen des Widerrufsrechts sorgfältig lesen, um sicherzustellen, dass Sie alle erforderlichen Schritte rechtzeitig und korrekt durchführen.
Ein gut geplanter und strukturierter Ablauf, beginnend mit der Sicherstellung Ihrer Baufinanzierung bis hin zur Unterzeichnung des Kaufvertrags, kann Ihnen helfen, den Kauf Ihrer Immobilie reibungslos abzuwickeln und Ihre finanziellen Interessen zu schützen.
Finanzierung der Immobilie durch 2 Personen
Wenn Sie als Einzelperson einen Kredit für den Kauf einer Immobilie aufnehmen, trägt die Bank ein erhöhtes Risiko, falls Sie nicht in der Lage sind, die monatlichen Ratenzahlungen zu leisten. Dies liegt daran, dass das gesamte finanzielle Verantwortungsgewicht auf Ihren Schultern liegt. Indem Sie jedoch einen zweiten Darlehensnehmer hinzufügen, teilen Sie das Risiko mit einer weiteren Person. Dies gibt der Bank eine zusätzliche Sicherheit und erhöht Ihre Chancen auf einen günstigeren Kredit.
Die Praxis des Hinzufügens eines zweiten Darlehensnehmers, oft ein Partner oder Familienmitglied, hat einige Vorteile. Erstens verteilt sich das Risiko auf zwei Schultern, was die Bank dazu veranlasst, Ihnen möglicherweise niedrigere Zinssätze anzubieten. Zweitens erhöht ein zweiter Darlehensnehmer in der Regel die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers insgesamt, was ebenfalls zu günstigeren Konditionen führen kann.
Ein Beispiel verdeutlicht dies: Angenommen, Sie erhalten als Einzelperson einen Kredit für eine Immobilie zu einem Zinssatz von 3,5 %. Durch das Hinzufügen eines zweiten Darlehensnehmers könnte die Bank bereit sein, Ihnen einen Zinssatz von 3 % anzubieten. Bei einem Darlehensbetrag von 200.000 Euro und einer Laufzeit von 20 Jahren könnten Sie über die gesamte Laufzeit hinweg Tausende von Euro sparen. Zum Beispiel könnten Sie bei einem Zinssatz von 3,5 % insgesamt etwa 50.000 Euro an Zinsen zahlen, während Sie bei einem Zinssatz von 3 % nur etwa 40.000 Euro zahlen würden. Dies zeigt, wie viel Geld Sie durch die Reduzierung des Zinssatzes sparen können, indem Sie einen zweiten Darlehensnehmer hinzufügen und das Risiko für die Bank verringern.
Vergleichen Sie mehrere Kreditangebote
Wenn es um die Finanzierung einer Immobilie geht, ist es entscheidend, mehrere Banken zu vergleichen, bevor Sie sich für einen Immobilienkredit entscheiden. Auch wenn es verlockend sein mag, sich an die örtliche Bank zu wenden, ist es wichtig zu verstehen, dass diese nicht unbedingt die besten Konditionen bieten wird.
Der Markt für Immobilienkredite ist äußerst vielfältig, und verschiedene Banken bieten unterschiedliche Zinssätze, Laufzeiten und Konditionen an. Durch die Durchführung eines gründlichen Vergleichs können Sie sicherstellen, dass Sie das bestmögliche Angebot erhalten und potenziell Tausende von Euro sparen.
Online-Vergleichstools und Finanzberater können Ihnen dabei helfen, die verschiedenen Angebote von Banken zu analysieren und diejenigen zu identifizieren, die Ihren Bedürfnissen am besten entsprechen. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur den Zinssatz, sondern auch andere wichtige Faktoren wie Gebühren, Flexibilität der Rückzahlungsoptionen und den Kundenservice der Bank.
Es ist auch ratsam, nicht nur auf große Banken zu beschränken, sondern auch kleinere lokale Banken und Kreditgenossenschaften in Betracht zu ziehen. Diese können oft wettbewerbsfähige Konditionen bieten und möglicherweise eine persönlichere Betreuung während des gesamten Finanzierungsprozesses bieten.
Durch das Vergleichen mehrerer Banken können Sie sicherstellen, dass Sie die bestmögliche finanzielle Lösung für den Kauf Ihrer Immobilie finden. Es lohnt sich, Zeit und Aufwand in diesen Prozess zu investieren, um langfristig von niedrigeren Zinsen und günstigeren Konditionen zu profitieren.
Prüfen Sie die Möglichkeit einer Förderung
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet eine Vielzahl von Förderprogrammen an, die Ihnen dabei helfen können, Ihr Bauvorhaben zu realisieren oder Ihre Immobilie energetisch zu sanieren. Einige der wichtigsten Programme sind:
Förderprogramm | Beschreibung | Link |
---|---|---|
Förderung energetischer Sanierungen | Unterstützt Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz | KfW – Energetische Sanierung |
Energieeffizienzhäuser | Fördert den Neubau von energieeffizienten Wohngebäuden | KfW – Energieeffizienzhäuser |
Baukindergeld | Unterstützt Familien mit geringem Einkommen beim Hausbau | KfW – Baukindergeld |
Regionale Zuschüsse | Einige Bundesländer bieten zusätzliche regionale Zuschüsse an | Erkundigen Sie sich bei Ihrer Bank oder einem Finanzdienstleister wie Dr. Klein nach den Möglichkeiten in Ihrer Region |
Bitte beachten Sie, dass Sie in der Regel Fördermittel über Ihre Bank oder einen Finanzdienstleister beantragen müssen. Einige Ausnahmen gibt es jedoch, zum Beispiel beim Baukindergeld, das direkt über das Zuschussportal der KfW beantragt wird.
Es ist ratsam, sich frühzeitig über die verschiedenen Fördermöglichkeiten zu informieren und zu prüfen, welche für Ihr Bauvorhaben in Frage kommen. Ihre Bank oder ein Finanzberater kann Sie bei der Auswahl und Beantragung der passenden Fördermittel unterstützen.