Jedes Jahr erhalten Millionen von Mietern in Deutschland ihre Betriebskostenabrechnung. Doch Vorsicht ist geboten: Etwa die Hälfte aller Abrechnungen enthält Fehler. Diese Fehler können Mieter teuer zu stehen kommen.
Viele Mieter wissen nicht, dass sie das Recht haben, fehlerhafte Abrechnungen anzufechten. Ein Widerspruch gegen Nebenkostenabrechnung bringt dabei keinerlei Nachteile mit sich. Selbst wenn eine Neuberechnung höhere Kosten ergibt, müssen Mieter nur den ursprünglich geforderten Betrag zahlen.
Die genaue Prüfung der jährlichen Abrechnung lohnt sich daher in jedem Fall. Mieter können durch einen begründeten Widerspruch oft erhebliche Summen sparen. Dabei gibt es bewährte Strategien und rechtliche Grundlagen, die jeden Mieter schützen.
Mit den richtigen Tipps wird die Überprüfung der Nebenkostenabrechnung zum Kinderspiel. Jeder Mieter sollte seine Rechte kennen und diese auch konsequent wahrnehmen.
Seiteninhalte
- 1 Nebenkostenabrechnung prüfen: Die wichtigsten Kontrollpunkte
- 2 Frist für Nebenkostenwiderspruch und rechtliche Grundlagen
- 3 Nebenkosten Widerspruch Tipps: So gehen Sie richtig vor
- 4 Mietnebenkosten beanspruchen: Spezielle Fälle und häufige Streitpunkte
- 5 Fazit
- 6 FAQ
- 6.1 Wie lange habe ich Zeit für einen Widerspruch gegen die Nebenkostenabrechnung?
- 6.2 Welche häufigen Fehler sollte ich bei der Nebenkostenabrechnung prüfen?
- 6.3 Kann ich gegen die Nebenkostenabrechnung widersprechen und trotzdem zahlen?
- 6.4 Wie formuliere ich einen rechtssicheren Widerspruch gegen Betriebskostenabrechnung?
- 6.5 Welche Unterlagen benötige ich für meinen Nebenkostenwiderspruch?
- 6.6 Wie kann ich Heizkosten Widerspruch bei fehlerhafter Abrechnung einlegen?
- 6.7 Was passiert, wenn ich gegen die Nebenkostenabrechnung widerspreche?
- 6.8 Welche Betriebskosten darf der Vermieter nicht umlegen?
- 6.9 Wie dokumentiere ich Nebenkostenabrechnung Mängel richtig?
- 6.10 Kann der Vermieter die Nebenkostenabrechnung nachträglich korrigieren?
Nebenkostenabrechnung prüfen: Die wichtigsten Kontrollpunkte
Eine strukturierte Herangehensweise beim Nebenkostenabrechnung prüfen hilft dabei, typische Fehler schnell zu identifizieren. Mieter sollten ihre Abrechnung systematisch kontrollieren, um unrechtmäßige Forderungen zu erkennen. Eine gründliche Prüfung gliedert sich in drei wesentliche Bereiche.
Die Kontrolle beginnt mit den formalen Aspekten und führt über die inhaltliche Bewertung bis hin zur gezielten Suche nach häufigen Fehlern. Nur durch diese methodische Vorgehensweise können Sie sicherstellen, dass alle Kostenpositionen korrekt abgerechnet wurden.

Formale Anforderungen der Abrechnung überprüfen
Bei der formalen Prüfung kontrollieren Sie zunächst den Abrechnungszeitraum. Dieser muss genau zwölf Monate umfassen und darf nicht überschritten werden. Verspätete Abrechnungen, die später als zwölf Monate nach Ende des Abrechnungszeitraums erstellt wurden, sind grundsätzlich unwirksam.
Prüfen Sie außerdem die Vollständigkeit der Mindestangaben. Dazu gehören Ihr Name, die Anschrift der Mietwohnung und eine detaillierte Aufstellung aller Kostenpositionen. Fehlen diese Angaben, liegt ein formaler Mangel vor.
Die Abrechnung muss klar und verständlich gegliedert sein. Jede Kostenposition sollte einzeln ausgewiesen und nachvollziehbar dargestellt werden.
Inhaltliche Prüfung der Kostenpositionen
Die inhaltliche Kontrolle beginnt mit der Überprüfung Ihrer Wohnfläche. Diese bildet oft die Grundlage für die Kostenverteilung und muss exakt stimmen. Messen Sie bei Zweifeln Ihre Wohnung nach oder lassen Sie diese professionell vermessen.
Kontrollieren Sie jeden Verteilerschlüssel genau. Heizkosten werden meist nach Verbrauch und Wohnfläche aufgeteilt, während andere Kosten nach Personenzahl oder Wohnfläche umgelegt werden. Der verwendete Schlüssel muss im Mietvertrag vereinbart oder gesetzlich zulässig sein.
Prüfen Sie, ob alle abgerechneten Nebenkosten tatsächlich umlagefähig sind. Nicht alle Kosten dürfen auf Mieter übertragen werden. Verwaltungskosten, Reparaturen oder Instandhaltungsmaßnahmen gehören nicht zu den umlagefähigen Betriebskosten.
Häufige Nebenkostenabrechnung Fehler erkennen
Zu den häufigsten Nebenkostenabrechnung Fehler gehört die unrechtmäßige Umlage einmaliger Kosten. Reparaturen, Modernisierungsmaßnahmen oder Anschaffungen dürfen nicht als laufende Betriebskosten abgerechnet werden.
Ein weiterer typischer Fehler ist die Verwendung falscher Umlageschlüssel. Wenn beispielsweise Heizkosten ausschließlich nach Wohnfläche statt nach Verbrauch abgerechnet werden, liegt ein Fehler vor.
- Doppelte Umlage derselben Kosten in verschiedenen Positionen
- Einbezug von Verwaltungskosten in die Betriebskostenabrechnung
- Umlage von Leerstandskosten auf bewohnte Wohnungen
- Abrechnung nicht vereinbarter Nebenkostenpositionen
- Fehlerhafte Berechnung der Vorauszahlungen
Dokumentieren Sie alle gefundenen Unstimmigkeiten sorgfältig. Diese Dokumentation bildet die Grundlage für Ihren späteren Widerspruch gegen die Nebenkostenabrechnung.
Frist für Nebenkostenwiderspruch und rechtliche Grundlagen
Die frist für nebenkostenwiderspruch und die damit verbundenen rechtlichen Aspekte sind für Mieter von entscheidender Bedeutung. Das deutsche Mietrecht gewährt Mietern umfassende Schutzrechte bei fehlerhaften Abrechnungen. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen Klarheit und Sicherheit im Umgang mit Nebenkostenabrechnungen.
Ein erfolgreicher Widerspruch Nebenkostenabrechnung erfordert die Kenntnis verschiedener Fristen und Bestimmungen. Mieter müssen zwischen Widerspruchs- und Zahlungsfristen unterscheiden. Diese Unterscheidung ist entscheidend für die Wahrung der eigenen Rechte.
Gesetzliche Fristen für den Widerspruch beachten
Nach § 556 Absatz 3 BGB haben Mieter zwölf Monate Zeit für einen Widerspruch gegen die Nebenkostenabrechnung. Diese Frist beginnt mit dem Zugang der Abrechnung beim Mieter. Die Zwölfmonatsfrist gilt unabhängig von der Zahlungsfrist.
Die Zahlungsfrist beträgt hingegen nur 30 Tage nach Zugang der Abrechnung. Mieter können jedoch unter Vorbehalt zahlen und trotzdem später Widerspruch einlegen. Diese Möglichkeit schützt vor Verzugsfolgen während der Prüfung.
Bei formellen Fehlern in der Abrechnung greift die Widerspruchsfrist nicht. Fehlt beispielsweise die Aufschlüsselung der Kosten oder die Angabe des Verteilerschlüssels, bleibt die frist für nebenkostenwiderspruch unbegrenzt. Solche Mängel machen die Abrechnung unwirksam.
Verjährungsfristen bei Nachzahlungsforderungen
Vermieter können innerhalb der zwölfmonatigen Zustellungsfrist Korrekturen an der Abrechnung vornehmen. Nach Ablauf dieser Frist sind höhere Nachforderungen grundsätzlich nicht mehr zulässig. Diese Regelung schützt Mieter vor verspäteten Zusatzforderungen.
Die allgemeine Verjährungsfrist für Nebenkostenforderungen beträgt drei Jahre. Sie beginnt mit dem Schluss des Jahres, in dem die Forderung entstanden ist. Bei ordnungsgemäßer Abrechnung innerhalb der Abrechnungsfrist verkürzt sich diese auf die Zwölfmonatsfrist.
Guthaben aus der Nebenkostenabrechnung verjähren ebenfalls nach drei Jahren. Mieter sollten Guthaben zeitnah einfordern oder mit künftigen Zahlungen verrechnen lassen. Eine automatische Verrechnung erfolgt nicht immer.
Rechtliche Basis für Widerspruch gegen Nebenkostenabrechnung
Der Widerspruch Nebenkostenabrechnung basiert auf verschiedenen rechtlichen Grundlagen im BGB. § 556 BGB regelt die Betriebskostenabrechnung umfassend. Diese Vorschrift definiert sowohl Form als auch Inhalt der Abrechnung.
§ 315 BGB gewährt Mietern das Recht zur Überprüfung der Abrechnung. Vermieter müssen Belege und Unterlagen zur Einsicht vorlegen. Dieses Recht besteht auch nach erfolgter Zahlung weiter.
Die Rechtsprechung hat die Mieterrechte kontinuierlich gestärkt. Aktuelle Urteile betonen die Bedeutung vollständiger und nachvollziehbarer Abrechnungen. Fehlerhafte Abrechnungen können vollständig unwirksam werden.
Frist-Art | Dauer | Rechtsgrundlage | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Widerspruchsfrist | 12 Monate | § 556 Abs. 3 BGB | Ab Zugang der Abrechnung |
Zahlungsfrist | 30 Tage | § 556 Abs. 3 BGB | Zahlung unter Vorbehalt möglich |
Korrekturfrist Vermieter | 12 Monate | § 556 Abs. 3 BGB | Nur innerhalb Zustellungsfrist |
Verjährung Nachforderung | 3 Jahre | § 195 BGB | Bei ordnungsgemäßer Abrechnung 12 Monate |
Nebenkosten Widerspruch Tipps: So gehen Sie richtig vor
Betriebskostenabrechnung anfechten gelingt nur mit der richtigen Strategie und vollständiger Dokumentation aller relevanten Fakten. Ein systematisches Vorgehen erhöht Ihre Erfolgschancen erheblich. Dabei kommt es auf präzise Formulierungen und eine lückenlose Beweisführung an.
Der Widerspruchsprozess folgt klaren Regeln und Fristen. Mieter sollten diese Schritte genau befolgen, um ihre Rechte erfolgreich durchzusetzen.
Schriftlichen Widerspruch korrekt formulieren
Ein wirksamer Widerspruch muss schriftlich erfolgen und konkrete Beanstandungen enthalten. Vage Vermutungen oder allgemeine Beschwerden reichen nicht aus. Der Brief sollte höflich, aber bestimmt formuliert sein.
Beginnen Sie mit einer klaren Betreffzeile wie „Widerspruch gegen Nebenkostenabrechnung vom [Datum]“. Nennen Sie Ihre vollständigen Daten und die Wohnungsadresse. Führen Sie jeden Kritikpunkt einzeln auf und begründen Sie ihn sachlich.
Versenden Sie den Widerspruch per Einschreiben mit Rückschein. So haben Sie einen rechtssicheren Nachweis über den Zugang beim Vermieter. Bewahren Sie alle Belege sorgfältig auf.
Notwendige Unterlagen und Belege sammeln
Eine erfolgreiche Anfechtung benötigt fundierte Beweise. Sammeln Sie alle relevanten Dokumente systematisch. Dazu gehören Ihre Nebenkostenabrechnungen der letzten Jahre, Mietverträge und eigene Aufzeichnungen.
Fotografieren oder kopieren Sie verdächtige Abrechnungspositionen. Notieren Sie sich Unstimmigkeiten mit Datum und genauer Beschreibung. Diese Dokumentation wird später als Beweismittel wichtig.
Recherchieren Sie Vergleichswerte für Ihre Region. Liegen Ihre Nebenkosten deutlich über dem Durchschnitt, kann dies ein Hinweis auf Fehler sein. Betriebskostenspiegel und Mietervereine bieten hilfreiche Orientierung.
Betriebskostenabrechnung anfechten – Schritt für Schritt Anleitung
Die systematische Anfechtung folgt einem bewährten Schema. Jeder Schritt baut auf dem vorherigen auf und stärkt Ihre Position gegenüber dem Vermieter.
Schritt | Maßnahme | Zeitrahmen | Wichtige Hinweise |
---|---|---|---|
1 | Abrechnung gründlich prüfen | Sofort nach Erhalt | Alle Positionen einzeln kontrollieren |
2 | Fehler dokumentieren | Innerhalb 1 Woche | Konkrete Beanstandungen auflisten |
3 | Widerspruch formulieren | Bis 12 Monate nach Zugang | Schriftlich und begründet |
4 | Belegeinsicht verlangen | Mit dem Widerspruch | Recht nach § 259 BGB |
5 | Verhandlung führen | Nach Belegeinsicht | Kompromissbereitschaft zeigen |
Widerspruch einreichen und dokumentieren
Reichen Sie Ihren Widerspruch fristgerecht ein. Die Zwölfmonatsfrist beginnt mit dem Zugang der Abrechnung. Verpassen Sie diese Frist, können Sie später keine Einwände mehr erheben.
Dokumentieren Sie den Versand genau. Notieren Sie Datum, Uhrzeit und Versandart. Bei persönlicher Übergabe lassen Sie sich den Empfang schriftlich bestätigen. Diese Nachweise sind bei späteren Streitigkeiten entscheidend.
Wenn Sie Mietnebenkosten beanspruchen möchten, müssen Sie konkrete Fehler benennen. Pauschale Einwände ohne Begründung haben keine Aussicht auf Erfolg.
Einsicht in Originalbelege verlangen
Mieter haben nach § 259 BGB das Recht auf Belegeinsicht. Verlangen Sie diese Einsicht schriftlich und setzen Sie eine angemessene Frist von zwei bis drei Wochen. Der Vermieter muss Ihnen alle Originalbelege zugänglich machen.
Seit 2025 ist auch die elektronische Bereitstellung der Belege nach § 556 Abs. 4 BGB möglich. Der Vermieter kann die Dokumente digital zur Verfügung stellen. Sie haben jedoch weiterhin das Recht, die Originale zu verlangen.
Nutzen Sie die Belegeinsicht systematisch. Prüfen Sie jeden Beleg auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Hier finden Sie weitere Informationen zur Belegeinsicht. Machen Sie sich Notizen oder Kopien von auffälligen Dokumenten.
Stellen Sie bei der Einsicht weitere Fehler fest, können Sie Ihren Widerspruch entsprechend erweitern. Informieren Sie den Vermieter schriftlich über neu entdeckte Mängel.
Mietnebenkosten beanspruchen: Spezielle Fälle und häufige Streitpunkte
Mietnebenkosten bergen verschiedene Fallstricke, die Mieter durch systematische Prüfung aufdecken können. Bestimmte Kostenbereiche führen besonders häufig zu Konflikten zwischen Mietern und Vermietern. Eine gezielte Kontrolle der kritischen Punkte hilft dabei, unberechtigte Forderungen zu erkennen und erfolgreich zu widersprechen.
Die häufigsten Streitpunkte entstehen bei Heizkostenabrechnungen, unzulässigen Betriebskostenumlagen und der falschen Zuordnung von Modernisierungskosten. Mieter sollten diese Bereiche besonders sorgfältig prüfen und nebenkostenabrechnung mängel systematisch dokumentieren.
Heizkosten Widerspruch bei fehlerhafter Abrechnung
Ein heizkosten widerspruch ist berechtigt, wenn die Heizkostenverordnung nicht korrekt angewendet wurde. Nach den §§ 7 und 8 HKVO müssen mindestens 50 bis maximal 70 Prozent der Heizkosten verbrauchsabhängig abgerechnet werden. Der Rest wird nach Wohnfläche oder umbauten Raum verteilt.
Viele Vermieter rechnen die Heizkosten komplett nach Wohnfläche ab. Dies ist unzulässig und berechtigt zum Widerspruch. Mieter können in solchen Fällen eine Neuabrechnung verlangen.
- Fehlende oder defekte Heizkostenverteiler werden nicht berücksichtigt
- Warmwasserkosten werden falsch aufgeteilt
- Leerstandszeiten werden nicht korrekt abgezogen
- Brennstoffkosten werden nicht vollständig dokumentiert
Die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heizkosten ist zwingend vorgeschrieben und dient der Energieeinsparung sowie der verursachungsgerechten Kostenverteilung.
§ 7 Heizkostenverordnung
Betriebskosten Einspruch bei unzulässigen Umlagen
Ein betriebskosten einspruch ist erforderlich, wenn Vermieter nicht umlagefähige Kosten auf die Mieter abwälzen. Verwaltungskosten, Instandhaltung und Instandsetzung dürfen grundsätzlich nicht umgelegt werden. Diese Kosten muss der Vermieter selbst tragen.
Typische unzulässige Kostenpositionen sind Reparaturen, Renovierungen oder Verwaltungsgebühren. Auch Kosten für Rechtsberatung oder Steuerberatung gehören nicht zu den umlagefähigen Betriebskosten.
Kostenart | Umlagefähig | Nicht umlagefähig | Begründung |
---|---|---|---|
Hausmeisterkosten | Reinigung, Wartung | Reparaturen, Verwaltung | Nur wiederkehrende Tätigkeiten |
Gartenpflege | Rasenmähen, Heckenschnitt | Neuanpflanzungen, Umgestaltung | Erhaltung vs. Verbesserung |
Versicherungen | Gebäudeversicherung | Mietausfallversicherung | Schutz der Mietsache vs. Vermieterrisiko |
Beleuchtung | Stromkosten Flur | Erneuerung der Anlage | Betrieb vs. Investition |
Nebenkostenabrechnung Mängel richtig dokumentieren
Die systematische Dokumentation von nebenkostenabrechnung mängel ist entscheidend für einen erfolgreichen Widerspruch. Mieter sollten alle Unstimmigkeiten schriftlich festhalten und mit Belegen untermauern. Eine strukturierte Herangehensweise erhöht die Erfolgsaussichten erheblich.
Wichtige Schritte bei der Dokumentation:
- Alle Kostenpositionen einzeln prüfen und markieren
- Fehlende Belege und Nachweise auflisten
- Rechenfehler mit eigenen Berechnungen belegen
- Fotos von defekten Messgeräten oder Anlagen anfertigen
- Zeugenaussagen von Nachbarn sammeln
Eine vollständige Dokumentation sollte auch Zeitangaben, Temperaturdaten und Verbrauchswerte umfassen. Diese Informationen helfen dabei, die Plausibilität der Abrechnung zu überprüfen.
Modernisierungskosten und Instandhaltung unterscheiden
Die Unterscheidung zwischen Modernisierungskosten und Instandhaltung ist für Mieter besonders wichtig. Modernisierungskosten dürfen nicht über die Betriebskostenabrechnung umgelegt werden. Sie können nur als Mieterhöhung nach § 559 BGB geltend gemacht werden.
Instandhaltungsmaßnahmen erhalten den ursprünglichen Zustand der Mietsache. Modernisierungen verbessern dagegen den Standard oder sparen Energie. Der Austausch einer defekten Heizung gegen ein gleichwertiges Modell ist Instandhaltung. Der Einbau einer effizienteren Anlage gilt als Modernisierung.
Mieter sollten bei zweifelhaften Kostenpositionen genau prüfen, ob es sich um wiederkehrende Betriebskosten oder einmalige Investitionen handelt. Ein gezielter betriebskosten einspruch kann in solchen Fällen erhebliche Einsparungen bringen.
Fazit
Die systematische Prüfung der Nebenkostenabrechnung zahlt sich für Mieter aus. Ein Widerspruch gegen Nebenkostenabrechnung bringt keine rechtlichen Nachteile mit sich. Mieter sollten ihre Rechte selbstbewusst wahrnehmen und fehlerhafte Abrechnungen keinesfalls stillschweigend akzeptieren.
Die wichtigsten Nebenkosten Widerspruch Tipps lassen sich einfach umsetzen. Prüfen Sie jede Abrechnung gründlich auf formale und inhaltliche Fehler. Beachten Sie dabei die zwölfmonatige Widerspruchsfrist nach Erhalt der Abrechnung. Ein schriftlicher Einspruch mit konkreter Begründung schützt Ihre Interessen am besten.
Wenn Sie Ihre Nebenkostenabrechnung prüfen, entdecken Sie oft Einsparpotenziale. Viele Abrechnungen enthalten Fehler bei Umlageschlüsseln, unzulässige Kostenpositionen oder falsche Berechnungen. Eine sorgfältige Dokumentation aller Mängel stärkt Ihre Position gegenüber dem Vermieter.
Bei komplexen Fällen oder Unsicherheiten empfiehlt sich professionelle Beratung durch Mietervereine oder Rechtsanwälte. Diese Kenntnisse über Widerspruchsverfahren helfen Ihnen dabei, ein faires Mietverhältnis zu führen und unnötige Kosten zu vermeiden.
FAQ
Wie lange habe ich Zeit für einen Widerspruch gegen die Nebenkostenabrechnung?
Sie haben zwölf Monate Zeit für einen Widerspruch gegen Nebenkostenabrechnungen, während die Zahlungsfrist bereits nach 30 Tagen abläuft. Bei formellen Fehlern in der Abrechnung greift die Frist nicht, sodass Sie auch später noch widersprechen können.
Welche häufigen Fehler sollte ich bei der Nebenkostenabrechnung prüfen?
Typische Nebenkostenabrechnung Fehler sind nicht umlagefähige Verwaltungskosten, einmalige Reparaturkosten, unrechtmäßige Umlage von Leerstandskosten und fehlerhafte Verteilerschlüssel. Prüfen Sie auch, ob alle Kostenpositionen tatsächlich umlagefähig sind.
Kann ich gegen die Nebenkostenabrechnung widersprechen und trotzdem zahlen?
Ja, Sie können die Nebenkostenabrechnung unter Vorbehalt bezahlen. Dies schützt Sie vor Mahnungen und Verzugszinsen, während Sie gleichzeitig Ihren Widerspruch aufrechterhalten und später zu viel gezahlte Beträge zurückfordern können.
Wie formuliere ich einen rechtssicheren Widerspruch gegen Betriebskostenabrechnung?
Ein schriftlicher Widerspruch muss konkrete Beanstandungen enthalten und präzise begründet werden. Nennen Sie die fehlerhaften Kostenpositionen, fordern Sie Belegeinsicht und setzen Sie eine angemessene Frist zur Korrektur. Verwenden Sie dabei eine sachliche und rechtlich fundierte Argumentation.
Welche Unterlagen benötige ich für meinen Nebenkostenwiderspruch?
Sammeln Sie alle relevanten Belege wie Mietvertrag, vorherige Abrechnungen, Korrespondenz mit dem Vermieter und eigene Aufzeichnungen. Sie haben das Recht auf Belegeinsicht, das seit 2025 auch elektronisch gewährt werden kann.
Wie kann ich Heizkosten Widerspruch bei fehlerhafter Abrechnung einlegen?
Bei Heizkostenabrechnungen prüfen Sie die korrekte Anwendung der Heizkostenverordnung und beanstanden fehlerhafte verbrauchsunabhängige Abrechnungen. Kontrollieren Sie die Verteilung zwischen Grund- und Verbrauchskosten sowie die ordnungsgemäße Ablesung der Messgeräte.
Was passiert, wenn ich gegen die Nebenkostenabrechnung widerspreche?
Ein rechtmäßiger Widerspruch hat keine negativen Konsequenzen für das Mietverhältnis. Der Vermieter muss Ihre Einwände prüfen und gegebenenfalls eine korrigierte Abrechnung erstellen. Sie können durch systematische Prüfung oft Geld sparen.
Welche Betriebskosten darf der Vermieter nicht umlegen?
Nicht umlagefähig sind Verwaltungskosten, Instandhaltungsrücklagen, Modernisierungsmaßnahmen, Reparaturkosten und Kosten für Leerstand. Auch einmalige Anschaffungen oder Kosten, die nicht im Mietvertrag vereinbart wurden, dürfen nicht umgelegt werden.
Wie dokumentiere ich Nebenkostenabrechnung Mängel richtig?
Dokumentieren Sie alle Unstimmigkeiten systematisch mit Datum, konkreter Beschreibung und Belegen. Fotografieren Sie relevante Unterlagen, führen Sie Korrespondenz schriftlich und bewahren Sie alle Dokumente chronologisch geordnet auf.
Kann der Vermieter die Nebenkostenabrechnung nachträglich korrigieren?
Ja, der Vermieter hat das Recht zur Nachkorrektur innerhalb der Zustellungsfrist. Bei formellen Fehlern kann er die Abrechnung auch nach Ablauf der zwölf Monate noch korrigieren, solange die ursprüngliche Abrechnung unwirksam war.