Wichtigsten Regeln beim Sichtschutz

Marcel Rolnik

Kaum ein Thema sorgt in deutschen Siedlungen für so viel Streit wie der Bau von Sichtschutzzäunen.
Nach Angaben des Deutschen Mieterbundes gehören Auseinandersetzungen über Hecken und
Abgrenzungen
zu den häufigsten Konflikten unter Nachbarn. Eine unscheinbare bauliche Maßnahme
wird schnell zur Frage von Rechten und Pflichten. Wer denkt, einfach nach eigenem Geschmack
bauen zu können, irrt oft. Denn Bauordnungen und Landesgesetze setzen klare Grenzen. Wer diese
kennt, spart Nerven, Geld und im Zweifel auch Gerichtsprozesse.

Landesgesetze bestimmen, wie hoch ein Zaun sein darf

Jedes Bundesland hat eigene Regelungen zur Höhe und Bauweise von Sichtschutzelementen. In
Bayern gelten andere Bestimmungen als in Nordrhein-Westfalen, und selbst innerhalb der
Gemeinden können Bebauungspläne zusätzliche Vorgaben enthalten
. In vielen Bundesländern sind
Sichtschutzzäune bis zu einer Höhe von 1,80 Metern zulässig, solange sie direkt an der
Grundstücksgrenze stehen. Wer höher bauen will, benötigt in der Regel eine Genehmigung. Ein
Sichtschutzzaun aus pulverbeschichtetem Aluminium erfüllt dabei nicht nur die Anforderungen an
Stabilität, sondern überzeugt auch durch lange Haltbarkeit. Damit lassen sich viele Diskussionen
vermeiden, weil das Material nicht verwittert und optisch gleichmäßig bleibt.
Ob eine bauliche Veränderung zulässig ist, hängt oft davon ab, inwieweit sie das Ortsbild beeinflusst.
In vielen Nachbarrechtsgesetzen und kommunalen Bebauungsplänen sind Regelungen enthalten, die
verlangen, dass Einfriedungen oder Sichtschutzzäune sich in Farbe, Material oder Höhe am
Erscheinungsbild der Umgebung orientieren.
Gerichtsurteile haben mehrfach bestätigt, dass solche
ästhetischen Gesichtspunkte bei der Beurteilung eine Rolle spielen können. Wer plant, sollte daher
frühzeitig die Bauaufsicht oder Gemeinde konsultieren. Eine einfache Anfrage kann helfen, Klarheit
über örtliche Vorgaben zu erlangen und Konflikte zu vermeiden.

Abstandsvorschriften und Grenzabstände sind
entscheidend

Nicht nur die Höhe, auch der Abstand spielt eine wesentliche Rolle. Landesbauordnungen schreiben
in vielen Regionen Abstände von mindestens 50 Zentimetern vor, wenn Pflanzen als Sichtschutz
dienen.
Hecken oder Bäume, die dichter an der Grundstücksgrenze stehen, müssen regelmäßig
geschnitten werden. Kommt es zum Streit, entscheidet häufig die Frage, ob der gesetzliche
Grenzabstand eingehalten wurde. Wer diese Vorgaben ignoriert, riskiert nicht nur Konflikte, sondern
im schlimmsten Fall eine gerichtliche Verfügung zum Rückschnitt oder Abriss.

Ein offenes Gespräch vor Beginn der Bauarbeiten kann viel Ärger vermeiden. Die Praxis zeigt, dass
Nachbarn eher zustimmen, wenn sie in die Planungen einbezogen werden. Der Deutsche Städtetag
empfiehlt, Veränderungen an der Grundstücksgrenze immer schriftlich zu dokumentieren, um
spätere Missverständnisse zu vermeiden. Wer von Anfang an Transparenz schafft, baut nicht nur eine
bauliche Lösung, sondern auch Vertrauen.

Steuerliche Aspekte machen Investitionen interessanter

Ein Sichtschutz ist nicht nur ein optisches Element, sondern auch eine Investition in den
Immobilienwert.
Unter bestimmten Voraussetzungen können Kosten für Handwerkerleistungen
steuerlich geltend gemacht werden
. Nach § 35a des Einkommensteuergesetzes lassen sich bis zu 20
Prozent der Arbeitskosten von Handwerksrechnungen absetzen, maximal 1.200 Euro pro Jahr
. Dazu
gehören auch Montagearbeiten beim Bau eines Sichtschutzzauns. Entscheidend ist, dass die
Rechnung korrekt ausgestellt und unbar bezahlt wird.
Ein gepflegter und hochwertiger Sichtschutz steigert nachweislich die Attraktivität einer Immobilie.
Immobilienmakler berichten regelmäßig, dass Käufer besonderen Wert auf eine harmonische und
pflegeleichte Grundstücksgestaltung legen. Ein dauerhaftes System wie Aluminium oder WPC
überzeugt nicht nur optisch, sondern senkt auch den Pflegeaufwand. Das erhöht langfristig den
Marktwert und kann den Verkaufspreis positiv beeinflussen.

Schreibe einen Kommentar